WOHNUNG GERBER BRUNNGASSE

Situation
Das Wohnhaus in der Bieler Altstadt wurde im 14. Jh. als Hinterhaus vom Obergässli 9 rückseitig an die Stadtmauer angebaut (k-Objekt, schützenswert). Ab 1750 besteht ein gemeinsames Treppenhaus mit dem damals neu erbauten Vorderhaus (Obergässli 11). Nach 1832 wurden die beiden Hinterhäuser von den Bauten am Obergässli abgetrennt u. vereinigt. Hofseitig ist ein sehr schöner Rieganbau des Spätbarock sichtbar.

Umbau 1987:
Bis auf 2 Decken wurden alle historischen Elemente (Riegkonstruktion, Wandnischen, Sturzbalken, Steingewände) mit Gipsplatten verschalt.

Ausbau
Sämtliche Gipsverkleidungen wurden zurückgebaut und die historischen Elemente restauriert.

Die massiven Wände wurden neu verputzt und mit Kalkfarbe gestrichen (Aussenwände mit Dämmputz, ca. 6 cm dick). Die bestehenden Teppich- und Keramikplattenbeläge wurden rückgebaut. Auf die ganze Bodenfläche (inkl. Tritte) wurde ein Euböolithbelag gegossen und nach dem Austrocknen geölt.

 

Bad und Küche wurden komplett ersetzt.

Die Fassadenwände wurden mit einem Dämmputz versehen.

Im Rieganbau kam die ursprüngliche Küche zum Vorschein. Links der Ofen mit der Feuerstelle darunter, rechts der riesige Kalksteintrog mit Ablauföffnung in der Mitte. Dieser Trog wurde vermutlich 1832 wandbündig abgeschlagen.

Das ursprüngliche Stein-Türgewände und der Rieg im Eingangsbereich konnten freigelegt werden.

Bauökologie
Sämtliche neue Holzteile wurden gelaugt und geseift, die Wände mit Kalkputz und Kalkfarbe versehen. Der Euböolith-Bodenbelag besteht aus Steinmehl und Holzfasern, die ohne Kunststoffe gebunden werden. Durch das Ölen erhält der Boden seine farbliche Tiefe und den samtenen Glanz.

Ausführung
Rückbau/Gipserarbeiten: B. Zwygart, Bern
Sanitärarbeiten: Gygax AG, Biel
Schreinerarbeiten: CUBUS, Grasswil
Freilegung Holz/Stein: V. Blaser, Biel
Bodenbelag: Euböolithwerke AG, Olten